Auf Patrouille mit der Militärpolizei

Sie ist rund um die Uhr im Einsatz: Die Militärpolizei. Sie kontrolliert, unterstützt und leistet Hilfe.

CUMINAIVEL hat zwei Militärpolizisten bei ihrer Arbeit begleitet.

Adjutant Unteroffizier (Adj Uof) Marcus Schmid und Feldweibel (Fw) Patrick Hobi sind seit rund 20 Jahren Militärpolizisten. An diesem Morgen beginnt ihr Arbeitstag bereits um 05.45 Uhr. «Wir übernehmen die Fälle der Nachtschicht und bereiten uns auf den Tag vor. Ab 8 Uhr startet unsere Patrouille», erklärt Adj Uof Schmid. Was der Tag noch bringen wird, wissen sie nicht. «Das macht den Reiz unserer Arbeit im Einsatzkommando Militärpolizei aus», sagt Fw Hobi. Die beiden Berufskollegen üben ihre Arbeit gerne aus, das ist zu spüren.



Unterwegs auf ihrer Patrouille erzählen sie: «Wir erledigen die gleichen Aufgaben wie die Kantonspolizei, nur eben im militärischen Kontext. Auf Patrouille gewährleisten wir die Grundbereitschaft, führen Kontrollen durch und zeigen Präsenz», sagt Adj Uof Schmid. Im Bereich der Gerichtspolizei unterstützen sie die im Einsatzraum des Militärposten stationierten Truppen bei ihrem Dienst, also auch jene am Weltwirtschaftsforum (WEF). «Wir werden nicht nur nach einem Unfall gerufen, sondern kontrollieren und sensibilisieren die Armeeangehörigen, damit sie ihre Aufträge besser ausführen können», ergänzt Fw Hobi.

Während des WEF sind die Militärpolizisten viel unterwegs, je nach Auftragslage legt eine Patrouille bis zu 300 Kilometer pro Tag zurück. Eine der zentralen Aufgaben dabei ist der Besuch der Truppenunterkünfte und insbesondere der Wache.

Gefechtstechnische Kniffs

Bei einem Augenschein vor Ort in einer Unterkunft im Raum Landquart treffen die beiden Militärpolizisten auf ein gefechtstechnisches Problem. Die Zutrittskontrolle der stationierten Kompanie befindet sich zu weit im Innenraum der Zivilschutzanlage. Freundlich und zugleich bestimmt weisen die beiden Militärpolizisten den zuständigen Zugführer darauf hin. «Das muss verbessert werden, sonst können beispielsweise Zivilpersonen einfach in die Unterkunft hineingelangen und werden nicht rechtzeitig abgefangen und kontrolliert», sagt Adj Uof Schmid. Sein Kollege Hobi dokumentiert den Vorfall in seinem Journal. Im Anschluss fahren die Militärpolizisten weiter.

Kaum bei der nächsten Unterkunft angekommen, klingelt bei Fw Hobi das Telefon. Die Einsatzzentrale der Militärpolizei in Sitten hat einen Anruf durchgestellt. Im Raum Davos hat sich ein Unfall zwischen zwei militärischen Fahrzeugen ereignet. Die Militärpolizisten erfahren, dass es nur Sachschaden und keine Verletzten gibt. «Wir brauchen noch mindestens eine Stunde bis wir vor Ort sind. Daher haben wir die Kantonspolizei Graubünden für eine Erstbegutachtung angefragt», sagt Fw Hobi. Sie wird die Unfallstelle absichern, erste Abklärungen und Bilder machen.

Sachschaden in Davos

Der Militärpolizeiposten (MPP) von Adj Uof Schmid und Fw Hobi ist ein kleiner Posten. Während des WEF sind die dort arbeitenden Polizisten rund um die Uhr im Einsatz und arbeiten eng mit anderen MPP sowie der Kapo Graubünden zusammen. «In den Januarwochen sind besonders viele Armeeangehörige in unserem Einsatzraum», sagt Adj Uof Schmid. Am häufigsten würde die Militärpolizei wegen Fällen in Zusammenhang mit dem Verkehr ausrücken.

Am Ort der Unfallstelle finden die beiden Militärpolizisten einen fahrunfähigen Personenwagen der Armee, sowie ein zweites, unbeschadetes Militärfahrzeug. Beim Rückwärtsfahren hatte der Fahrer mit seinem PW am zweiten Fahrzeug angehängt und dabei die Frontschürze abgerissen. Die anwesenden Kantonspolizisten haben bereits gute Vorarbeit geleistet. Adj Uof Schmid komplettiert die Fotos am Unfallort, fertigt eine Schadenskizze an und organisiert den Abtransport des beschädigten Autos mit der zuständigen Bataillonswerkstatt. Währenddessen befragt Fw Hobi den Fahrer und den VT-Chef der Kompanie. Aus den Befragungen wird der Militärpolizist später einen Rapport für den Kompaniekommandanten verfassen. «Dieser wird dann über ein allfälliges Disziplinarverfahren entscheiden», sagt Fw Hobi.

Kaum Zeit für die Mittagspause

Nach rund zwei Stunden ist die Arbeit der Militärpolizisten an der Unfallstelle beendet. Mittlerweile wäre bereits längstens Mittagspause, doch haben die beiden Polizisten bisher keine Zeit dafür gehabt. «Wir müssen stets darauf gefasst sein, dass uns ein neuer Auftrag erreicht», sagt Uof Adj Schmid auf dem Rückweg Richtung MPP. Dort schreiben die beiden Polizisten ihren Rapport und tragen ihn und weitere Erkenntnisse aus ihrer Patrouille in das interne System ein. Dann ist Feierabend.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee