Flugvorführung der Patrouille Suisse - mit nachhaltigem Treibstoff

Die Schweizer Armee will einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Deshalb testete die Luftwaffe in den vergangenen Monaten den Einsatz von nachhaltigem Flugtreibstoff und klärte die logistischen Voraussetzungen dafür ab.

Im August 2023 ist nun die erste grössere Lieferung von nachhaltigem Treibstoff in der Schweiz eingetroffen. Der Ersteinsatz erfolgt durch die Patrouille Suisse im Rahmen ihrer Flugvorführung anlässlich des 75-Jahre-Jubiläums des Flughafens Zürich.

Am 1. und 3. September 2023 fliegt die Schweizer Luftwaffe zum ersten Mal nach den Tests mit nachhaltigem Treibstoff: Bei der Flugvorführung der Patrouille Suisse am Flughafenfest zur Feier des 75-Jahre-Jubiläums werden dem fossilen Kerosin in den Tanks der Kampfflugzeuge des Typs Tiger F-5 10 Prozent dieses Treibstoffs beigemischt sein. Der Einsatz dieses sogenannten Sustainable Aviation Fuel (SAF) ist eine der Massnahmen, mit denen die Luftwaffe ihre fossilen CO2-Emissionen senkt. Sie gehört zur Umsetzung des Aktionsplans Energie und Klima VBS, mit welchem das VBS bis 2030 seine CO2-Emissionen um mindestens 40 Prozent gegenüber 2001 reduzieren will.

Für den Einsatz von SAF hat die Luftwaffe umfangreiche Abklärungen vorgenommen und Tests durchgeführt. Dabei wurden technische Fragen im Zusammenhang mit dem Flugzeug wie auch logistische Aspekte geklärt. Nach dem erfolgreichen Testverlauf bestellte die Luftwaffe erstmals eine grössere Menge SAF. Die erste grössere Lieferung dieses nachhaltigen Treibstoffs traf im August bei der Luftwaffe ein und kann nun bei der Patrouille Suisse eingesetzt werden.

10 Prozent nachhaltiger Treibstoff bis 2030

In Zukunft soll der nachhaltige Treibstoff in sämtlichen Luftfahrzeugen der Luftwaffe eingesetzt werden. Da SAF heute auf dem Weltmarkt noch nicht genügend verfügbar ist, sieht die Luftwaffe eine schrittweise Erhöhung des Anteils vor, der dem Kerosin beigemischt wird. In den Jahren 2023 bis 2027 beträgt das Zumischungsverhältnis zwischen 1 und ca. 2 Prozent. Geplant ist, das Zumischungsverhältnis in den Jahren 2028 bis 2030 auf rund 10 Prozent zu steigern.

Der Einsatz von SAF bis zu einem Mischverhältnis von 50 Prozent erfordert keine technischen Anpassungen an den Luftfahrzeugen der Luftwaffe oder an den Tankanlagen. Verglichen mit fossilem Treibstoff enthält SAF weniger Schwefel, weniger aromatische Kohlenwasserstoffe und es können über 80 Prozent der fossilen CO2-Emissionen vermieden werden. Bei einer SAF-Beimischung von 10 Prozent kann die Luftwaffe ihren CO2-Ausstoss folglich um etwa 8 Prozent senken. Hergestellt wurde der beschaffte, nachhaltige Treibstoff in einem zertifizierten Verfahren aus organischen Abfällen wie Altspeiseöl und tierischen Fetten.

 

Quelle: Schweizer Armee
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