Long-Covid-Studie mit Angehörigen der Armee veröffentlicht

Die vom Oberfeldarzt Dr. Andreas Stettbacher beauftragte Long-Covid-Studie bei jungen Angehörigen der Armee ist 2021 an der Universität Zürich durchgeführt worden. Dafür sind 500 junge Soldatinnen und Soldaten ausführlich untersucht worden.

Angehörige der Armee, die ein Jahr zuvor an Covid-19 erkrankt waren, sind mit einer Kontrollgruppe verglichen worden, die nie mit SARS-CoV-2 infiziert gewesen ist.

Bisher war unbekannt, ob und welche Langzeitschäden bei Angehörigen der Armee nach einer Erkrankung mit Covid-19 auftreten. Die meisten während der Covid-19-Pandemie eingesetzten Angehörigen der Armee sind jung, gesund und vorwiegend männlich. Bislang haben kaum Studien zu Long-Covid über diese Populationsgruppe existiert. Deshalb hat der Oberfeldarzt, Divisionär Stettbacher, das Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich beauftragt, die Angehörigen der Armee auf Langzeitfolgen von Covid-19 zu untersuchen. 500 Soldatinnen und Soldaten im Alter von 20 bis 28 Jahre sind in Zürich einer nicht-invasiven, jedoch ausführlichen Untersuchung unterzogen worden. Die Ergebnisse dieser Studie sind nun in der renommierten Fachzeitschrift „The Lancet Infectious Diseases“ publiziert worden.

Keine Hinweise auf Langzeitfolgen

Die Studie hat keine Veränderungen insbesondere der Fruchtbarkeit, des Geschmacks- und Geruchssinnes, der Herz- und Lungenfunktion sowie des Sehsinnes gezeigt. Allerdings hat bei jenen Angehörigen der Armee, die mehr als sechs Monate vor der Untersuchung an Covid-19 erkrankt gewesen waren, ein signifikanter Trend hin zu erhöhten Blutfettwerten, erhöhtem Körpergewicht und verminderter Ausdauer nachgewiesen werden können. Es bestehen keine Hinweise darauf, dass eine grosse Anzahl von Angehörigen der Armee aufgrund ihrer Ansteckung mit Corona in der Armee Langzeitfolgen erlitten hat.

Studie

Die Studie „Persistence, prevalence, and polymorphism of sequelae after COVID-19 in young, unvaccinated adults: a prospective, longitudinal, cohort study“ ist in „The Lancet Infectious Diseases“ publiziert worden. Sie ist in Zusammenarbeit mit dem Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich, dem Universitätsspital Zürich, dem Labor Spiez und der Schweizer Armee entstanden. Hintergrund: COVID-19-Folgeschäden sind nur unzureichend definiert und ihre Pathophysiologie ist unklar. Anhaltende Folgeerscheinungen könnten globale, gesundheitliche und gesellschaftliche Auswirkungen haben. Unser Ziel war es, Folgeerscheinungen zu beschreiben, die mehr als sechs Monate nach COVID-19 bei nicht hospitalisierten jungen Erwachsenen auftreten. Methode: In einer prospektiven, longitudinalen Kohortenstudie wurden junge Angehörige der Schweizer Armee beobachtet.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: ©VBS/DDPS, Dominic Wenger