Rettungsprofistrainieren den gemeinsamen Einsatz in Erdbebengebiet

Anlässlich der Übung „Achilles 24“ trainierten fünf internationale Such- und Rettungsteams vom 21. bis 22. Mai 2024 im Übungsdorf der Armee in Epeisses (Kanton Genf) den Einsatz in einem Erdbebengebiet.

Die Teams übten die Lokalisierung, Rettung und medizinische Erstversorgung von Verschütteten. Gastgeber war die Humanitäre Hilfe der Schweiz in Zusammenarbeit mit der Schweizer Armee. Die Armee stellte das Übungsdorf sowie 150 Armeeangehörige zur Unterstützung zur Verfügung.

Während der Übung „Achilles 24“ vom 21. und 22. Mai 2024 trainierten fünf Teams aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Jordanien die Suche, Rettung und medizinische Erstversorgung von verschütteten Personen in einem supponierten Erdbebengebiet. Ziel der Übung war es, die Teams sämtliche Einsatzphasen durchlaufen zu lassen – von der Alarmierung, Mobilisierung, Einsatz bis zur Demobilisierung – sowie die Koordination zwischen den internationalen Teams zu verbessern.

Realistisches Training im Übungsdorf Epeisses

Rund 150 Armeeangehörige bereiteten im Übungsdorf Epeisses 15 anspruchsvolle Übungssituationen vor, damit die fünf Such- und Rettungsteams ihre Fähigkeiten realitätsnah trainieren konnten. Zudem stellte die Armee Figuranten. Die Übung „Achilles 24“ fand nach dem Prinzip der „Freien Führung“ statt: Das heisst, die Teams entschieden mehrheitlich selbst, wo und wie sie ihre Ressourcen einsetzten, um möglichst effizient Leben zu retten. Am ersten Abend der Übung, am 21. Mai 2024, habe das anfänglich zu Schwierigkeiten geführt, erzählte Oberst im Generalstab Matthias Pfister, Kommandant des Ausbildungszentrums in Genf: „Plötzlich hatten wir zwei Teams, die im selben Gebäude eine Suche durchführten. Dort mussten wir kurz unterbrechen. Ansonsten lief die Übung sehr zufriedenstellend ab.“

Autarkes Camp-Leben

Zur Übung „Achilles 24“ gehörte auch, dass die beteiligten Such- und Rettungsteams ein Camp aufbauten. Vom Verpflegungszelt über Schlafzelte zu diversen Arbeitszelten bis hin zu Duschen und Toiletten war alles vorhanden. Das eigenständige Camp ist nicht nur wichtig für den Austausch zwischen den verschiedenen internationalen Teams, sondern auch entscheidend für die erfolgreiche Arbeit in Krisengebieten. In der Regel können sich Such- und Rettungsteams bis zu zehn Tage autark in einem Krisengebiet versorgen.


Zwei Mitglieder des Schweizer Teams verschaffen sich Zutritt zu einem Gebäude.







Nächste Zertifizierung der Rettungskette – Schweiz erfolgt 2027

Alle fünf Jahre werden international tätige Such- und Rettungsteams mit der UNO-Zertifizierung INSARAG klassifiziert. Dazu wird eine umfassende Liste mit rund 160 Kriterien durch internationale Bewerter überprüft und abgearbeitet. Die nächste solche Zertifizierung wird für das Schweizer Team, die Rettungskette – Schweiz, im Jahr 2027 stattfinden.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee / © VBS/DDPS