Schweizer Armee: Ausbildung auf die Verteidigung ausrichten
VON Polizei.news Redaktion Blaulicht-Branchennews Polizeinews Schweizer Armee
Die Armee fokussiert sich wieder stärker auf die Verteidigungskompetenz.
Deshalb haben sich fast 200 Schulkommandanten, Führungsgehilfen und weitere Teilnehmende am 3. und 4. Mai 2023 in Walenstadt und Chur im Rahmen der Weiterbildung „AZA RIVA“ intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.
„Wir müssen unsere Ausbildung wieder konsequent auf die Abwehr eines bewaffneten Angriffs ausrichten“, erklärt der Chef Kommando Ausbildung, Korpskommandant Hans-Peter Walser. Dieser Prozess habe bereits vor einigen Jahren begonnen. Die Weiterbildung „AZA RIVA“ war der Schlusspunkt einer Ausbildungstrilogie, deren Startschuss vor zwei Jahren gefallen ist: 2021 beschäftigten sich die Schulkommandanten und Führungsgehilfen mit den Möglichkeiten eines potenziellen Gegners und 2022 fand auf dem Schiessplatz Wichlen eine grosse Waffenwirkungs-Demonstration statt.
Kampf der verbundenen Waffen
Zum Abschluss lag der Fokus dieses Jahr in Walenstadt und Chur nun auf den Fähigkeiten der eigenen Mittel im Verbund. Die Teilnehmenden sollten den Gesamtrahmen von Verteidigungsoperationen besser verstehen, vor allem aber sollten sie lebendige Bilder mit nach Hause nehmen. Dazu wurde ein Szenario kreiert, bei dem sich die eigenen Truppen im Raum Walenstadt-Chur in der einsatzbezogenen Ausbildung (EBA) für einen bevorstehenden gegnerischen Angriff im Nordwesten der Schweiz befinden und dabei bereits gegnerischen Störaktionen ausgesetzt sind.
Hindernisse mit eigenen Mitteln gebaut
Die zweitätige Weiterbildung war schliesslich so vielfältig wie die Armee selbst. Dazu gehörten eindrückliche im Feld gezeigte Sequenzen der Infanterieschule 12 aus Chur – bei Tag und bei Nacht und hauptsächlich im urbanen Umfeld. Diese Schule hat sich auch das Reglement „Geniedienst aller Truppen“ zunutze gemacht und ihre Standorte mit den eigenen Mitteln wirkungsvoll geschützt und gehärtet. Andere Sequenzen fanden als sogenannte Wargames in Theoriesälen statt, beispielsweise jene zur Luftkriegsführung unter Einsatz der künftigen Mittel der Luftwaffe. Vertreten waren aber auch Militärpolizei, Führungsunterstützung, Logistik, Spezialisten im Bereich des Kriegsvölkerrechts oder der militärische Nachrichtendienst.
Erkenntnisse in Ausbildung einfliessen lassen
Die Ausbildungssequenzen gaben einen Einblick in die grossen Herausforderungen, welche der Kampf der verbundenen Waffen stellt. Dazu trug das einheitliche Szenario bei, welches allen Sequenzen zugrunde lag. Korpskommandant Hans-Peter Walser zeigte sich am Ende der Weiterbildung zufrieden, und hielt fest: „Nun ist es entscheidend, dass wir die gesehenen Bilder der Verteidigungsszenarien, die Erkenntnisse und die gewonnenen Erfahrungen auf allen Stufen in die Ausbildung einfliessen lassen.“ Die Schulkommandanten und deren Führungsgehilfen sollen dabei die Multiplikatoren sein, um die Fokussierung auf die Verteidigung weiter voranzutreiben.
Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee