Schweizer Armee: EBA abgeschlossen
VON Polizei.news Redaktion Blaulicht-Branchennews Polizeinews Schweizer Armee
EBA heisst Einsatzbezogene Ausbildung. Der Inhalt: Schiessen, Zwangsmittel, Funken, ABC und mehr.
CUMINAIVEL hat die AdA eines am WEF im Einsatz stehenden Infanteriebataillons bei ihrer EBA begleitet.
Es ist ein grauer Morgen auf dem Schiessplatz Rossboden in Chur, als plötzlich ein lautes Rufen die Ruhe durchbricht. „Feuer!“. Dann ein Schuss, ein zweiter, ein dritter. Eine Kompanie befindet sich gerade in der Schiessausbildung. Sie ist Teil der Einsatzbezogenen Ausbildung (EBA). Die EBA gehört zu jedem Assistenzdienst und soll die AdA optimal auf den anstehenden Einsatz vorbereiten. Dazu gehören verschiedene Ausbildungseinheiten wie etwa Schiessen, Der Einsatz von Zwangsmitteln, Funken Sanitätsausbildung und ABC Schutzmassnahmen. Erfolg will schliesslich geübt sein.
Schiessen
Das Herzstück einer jeden EBA bildet das Schiesstraining. Hier geht es einerseits um die Treffsicherheit, andererseits um den korrekten Umgang mit der persönlichen Waffe. Wie wird sie richtig ge- und entladen? Was mache ich bei Störungen? Wie verhalte ich mich bei potenziellen Angriffen? In der EBA erhalten die AdA konkrete Antworten auf diese Fragen. Das Beherrschen der Waffe ist essentiell und von höchster Bedeutung. Fehler dürfen dabei keine passieren. Daher herrscht bei der EBA absolute Konzentration und die Befehle der Ausbildungsleitung werden konsequent befolgt.
Zu jeder Waffenausbildung gehört auch die Frage nach den vier Sicherheitsregeln. Kennt ihr sie noch? Hier als Erinnerung:
- Alle Waffen sind immer als geladen zu betrachten!
- Nie eine Waffe auf etwas richten, das man nicht treffen will!
- Solange die Visiervorrichtung nicht auf das Ziel gerichtet ist, ist der Zeigefinger ausserhalb des Abzugbügels zu halten!</li
- Seines Zieles sicher sein!
ABCDE und 4H
Die Sanitätsausbildung geniesst an der EBA meist nicht gerade höchster Beliebtheit. Dennoch ist sie von existenzieller Bedeutung. Gerade bei Unfällen mit Verletzungen ist es wichtig, auf das Gelernte zurückgreifen zu können. So geht es bei der San EBA etwa um das korrekte Lagern einer bewusstlosen Person, um das Anlegen des richtigen Verbandes bei Blutungen und um das Ausführen bestimmter Abläufe. An dieser Stelle die erste Frage: Wie heissen die „4H“? Richtig ist:
- Hazards
- Hello
- Help
- Hemorrhage
Ein weiterer Ablauf im Ereignisfall ist das ABCDE-Schema:
- A (Airways)
- B (Breathing)
- C (Circulation)
- D (Disability)
- E (Environment bzw. Exposure)
Neben der Theorie ist die Sanitätsausbildung begleitet von praktischen Übungen. Dabei werden unter anderem die verschiedenen Verbände angelegt, die Handhabung mit der Kälteschutzfolie trainiert und die Anwendung des Tourniquet repetiert. Die Übungen werden an der San EBA begleitet von mehr oder weniger anschaulichen Bildern von verletzten Körperteilen. Spätestens mit Blick auf diese Bilder ist klar: Die Sanitätsausbildung ist notwendig.
„Zwami“
Auch im Bereich der Zwangsmittel will die richtige Anwendung geübt sein. Wie reagiere ich, sollte eine aggressive Person mich angreifen wollen? Welche Eskalationsstufen gibt es? Und wie schaffe ich es, meinen Gegner zu Fall zu bringen? Bei der EBA der Zwangsmittel werden gezielte Schlagtechniken geübt. Auch geht es um die Fähigkeit, sich befreien zu können, sollte der Gegner einem festhalten. Nach dem kurzen Theorieblock folgte die Praxis. Selbstverständlich wurde nicht voll „drauflosgeschlagen“. Der Bestand an Armeeangehörigen soll ja nicht noch kleiner werden. Und auf der Krankenabteilung gibt es jetzt schon genug zu tun. Vielmehr wurden in Rollenspielen mögliche Szenarien durchgeführt. So gab es jeweils einen angreifenden Gegner und einen Soldaten, der verhältnismässig auf den Angriff zu reagieren hatte. Es entstanden spannende Situationen, die zu interessanten Analysegesprächen führten.
ABC
Zur EBA gehört als fester Bestandteil die ABC-Ausbildung. Hier wird die persönliche Schutzmaske gründlich geputzt. Für alle „Putzmuffel“ ist diese Ausbildungssequenz wohl nicht die erfreulichste. Dennoch ist sie notwendig. Es hat ja niemand wirklich Lust auf selbstgepflanzte Kampfstoffe in der eigenen Schutzmaske, gemeint sind Schimmel und Bakterien. Nach der Putzeinheit folgte die obligate Dichtigkeitsprüfung. Wer dabei trotz aufgesetzter Schutzmaske noch Bananen riecht, sollte die Dichtigkeit nochmals prüfen. Ein eleganter Nebengeschmack dieser Ausbildung: Nicht nur die Schutzmaske, auch das ganze Tenue riecht nach feinster Banane.
Funken
Der Ablauf eines Funkverkehrs wurde im Detail verinnerlicht, sodass die Handhabung eines SE-135/235 keine Probleme mehr bereiten sollte. Denn ein korrektes Laden eines Funkgerätes stellt bei den AdA nicht selten einen berüchtigten Stolperstein dar. Deutlich und langsam sprechen, das Omen eines jeden Funkverkehrs. So wurde geübt und geübt, bis die Funken sprangen. Und am Schluss heisst es: „Verstanden! Schluss!“
Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee