Schweizer Armee: Engagement im Hintergrund – Fourier und Betriebssoldat am WEF
Hinter dem reibungslosen Ablauf jeder Tätigkeit stehen Menschen, die mehr oder weniger im Rampenlicht stehen. Die Rollen von Fourier und Betriebssoldat werden oft übersehen, sollten aber als nicht selbstverständlich gelten.
Cuminaivel hat mit Fourier Ciapponi und mit Soldat Macsenti über ihre Aufgaben und die italienische Sprache gesprochen.
Wenn das Betriebszentrum und die Zivilschutzeinrichtung ordentlich funktionieren, die Mahlzeiten pünktlich serviert werden und die Gemeinschaftsräume sauber sind, dann ist dies den Betriebssoldaten zu verdanken. Werden die Soldzahlungen termingerecht ausgeführt, die Budgets eingehalten und die Mahlzeiten in den richtigen Mengen geliefert, so ist dies der Verdienst des Fouriers. Fourier Bryan Ciapponi, Karosseriebauer und Maler aus Riazzino, und Soldat Danilo Macsenti, Maurer aus dem Puschlav, geben ihr Bestes, um das Leben der Militärangehörigen während ihres Assistenzdienstes am WEF zu erleichtern.
Unterschiedliche Wege, ein gemeinsames Ziel
Die persönlichen Wege, die sie hierhergeführt haben, könnten unterschiedlicher nicht sein. Soldat Macsenti, der ursprünglich Maschinist werden wollte, absolvierte die gesamte Rekrutenschule und seinen Soldatendienst in der Infanterie in Chur. Zusätzlich übernahm er die Rollen als Übersetzer und stellvertretender Munitionschef. Nach einem ersten Wiederholungskurs in Altdorf ist er nun ein unverzichtbarer Teil eines Betriebsdetachements.
Fourier Ciapponi begann in der Artillerie, wurde zunächst Soldat und dann Quartiermeister. Seine Karriere führte ihn in den Kosovo zum Swisscoy-Team. „Eine bereichernde Erfahrung, die mir geholfen hat, zahlreiche berufliche und diplomatische Fähigkeiten zu erlernen“, sagt Ciapponi.
Herausforderungen und Erfolge
Heute ist Ciapponi als Fourier während des Assistenzdienstes am WEF tätig. Seine Hauptaufgaben umfassen die Überwachung der Finanzen, die Bezahlung von Rechnungen und die Auszahlung von Zulagen. Weiter sorgt er dafür, dass die Küche den Anforderungen entspricht, sowohl in Bezug auf die Bestellmengen als auch auf das Personal. „Die Finanzen stimmen derzeit – zum Glück! Allerdings könnten wir in der Kommunikation noch besser werden. Das aber ist schwierig, weil die Ansprechpartner sich oft an unterschiedlichen Orten befinden“, erklärt er.
Und Soldat Macsenti sagt: „Wir sind ein tolles Team. Das macht die Zeit angenehmer. Wir geben unser Bestes und geniessen die Freiheiten, die wir haben“, und erzählt sogleich mit einer lustigen Anekdote: „In der Küche wurde gerade eine Läckerli-Creme vorbereitet. Da kam ein Soldat, nahm eine ‹Luganighetta› und tauchte sie in die Läckerli-Creme. Das ist eine kulinarische Sünde!“
Sprachliche und kulturelle Barrieren
Während der Zusammenhalt zwischen dem Tessin und dem Puschlav mehr als vorhanden sei, „fühlen wir uns durch die italienische Sprache und unser Dasein zahlenmässig unterlegen“, erzählen beide. Auch wenn Fourier Ciapponi und Sdt Macsenti über gute Deutschkenntnisse verfügen, empfinden sie ihre Integration in die Truppe manchmal als schwierig. „Schweizerdeutsch erschwert die Situation zusätzlich. Im Tessin lernen wir in der Schule zwar Hochdeutsch, das wird im Militär aber nicht immer gesprochen“, erklärt Fourier Ciapponi. Dennoch sehen beide die Herausforderung zugleich als eine Chance, ihre Sprachfähigkeiten zu verbessern.
Gelerntes und Dankbarkeit
Auf die Frage, welche Werte sie während ihrer Militärzeit gelernt haben, antwortet Fourier Ciapponi: „Die Bedeutung von Kameradschaft und von diplomatischer Kommunikation. Auch ist die Disziplin eine unverzichtbare Tugend, ebenso wie die Möglichkeit, die Landessprachen zu perfektionieren.“ Soldat Macsenti ergänzt: „Das Befolgen von Befehlen und das Akzeptieren von Hierarchien ist nicht leicht, aber notwendig. Meine grösste Verbesserung war in diesem Bereich die Selbstbeherrschung.“
Quelle: Schweizer Armee/Cuminaivel
Bildquelle: Schweizer Armee/Cuminaivel