Schweizer Armee: Influencer in Armeeuniform?

Die Armeeuniform hat eine starke Symbolik. Deshalb gibt es klare Regeln dazu, wann sie getragen werden darf und wann nicht.

Erfahren Sie in diesem Artikel, wann das Tragen der Uniform ausserhalb des Dienstes erlaubt ist und welche Konsequenzen bei Missbrauch drohen.

Text: Recht Verteidigung | Compliance Dienst Verteidigung

Tobias Pfister, Armeeangehöriger und Influencer, erhielt während eines Wiederholungskurses ein Angebot von Veriteas, einer auf Pflegeprodukte spezialisierten Firma (fiktives Unternehmen). Dabei sollte er das Produkt von Veriteas mit einem Foto in Uniform in den sozialen Netzwerken bewerben. Begeistert von der Aussicht auf zusätzliche Einnahmen und neue Abonnenten nahm er das Angebot an. Die Werbeaktion blieb nicht lange unbemerkt und Tobias wurde an die klaren Vorschriften für das Tragen der Uniform erinnert: Werbung und andere wirtschaftliche Aktivitäten in Uniform sind verboten.

Der rechtliche Rahmen für die Nutzung der Armeeuniform

Die Nutzung der Uniform ausser Dienst ist den Armeeangehörigen nur in folgenden Fällen gestattet:

  • bei ausserdienstlichen Tätigkeiten im Rahmen von militärischen Verbänden oder des Militärsports;
  • bei truppendienstlichen Anlässen, sofern für die Zusammenarbeit mit der Truppe notwendig;
  • an politischen Veranstaltungen, die von Behörden durchgeführt werden;
  • an privaten Anlässen wie Offiziersbällen, historischen Umzügen, Hochzeiten oder Trauerfeiern, jedoch nur mit vorgängiger Bewilligung durch den Bereich Schiesswesen und ausserdienstliche Tätigkeiten (SAT).

Diese Bestimmungen schützen das Ansehen der Armee und stellen sicher, dass die Uniform verantwortungsvoll und im richtigen Rahmen genutzt wird.

Strikt untersagt: die Nutzung der Uniform für wirtschaftliche Tätigkeiten

Ein weiterer wichtiger Punkt, der leider oft missverstanden wird, ist die Nutzung der Uniform für eigene wirtschaftliche Zwecke. Aktivitäten wie Werbung, Sponsoring oder das Tragen der Uniform bei kommerziellen Veranstaltungen sind strikt verboten. Damit wird sichergestellt, dass die Armee nicht in private oder kommerzielle Angelegenheiten verstrickt wird und ihr öffentliches Image gewahrt bleibt.

Mögliche Konsequenzen bei Regelverstössen

Verstösse gegen die Regeln zur Uniformnutzung stellen einen klaren Bruch mit den Dienstvorschriften dar. Diese Verstösse werden gemäss Militärstrafgesetz verfolgt und können mit einer Geldstrafe oder einer Disziplinarstrafe belegt werden.

Best Practice

Anstatt die Uniform für Werbung zu nutzen, verwendet Tobias für kommerzielle Inhalte seine private Kleidung. Die Armeeuniform behält er für offizielle Zwecke und genehmigte Anlässe – so wahrt er ihre Bedeutung und schützt das Ansehen der Armee.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee © VBS/DDPS, midjourney

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