Schweizer Armee: Mehr einsatzbezogene Diensttage im Jahr 2022

2022 haben die Angehörigen der Schweizer Armee insgesamt 5,3 Millionen Diensttage geleistet; das sind rund 120 000 Tage weniger als 2021. Davon entfielen 200 214 Diensttage auf Operationen,

Einsätze und Unterstützungsleistungen, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 47 386 Diensttagen entspricht.

2022 wurden in der Schweizer Armee insgesamt 5 309 624 Diensttage geleistet. Das sind 120 263 Tage weniger als im Vorjahr (2021: 5 429 887). Dieser leichte Rückgang ist hauptsächlich auf die geringere Anzahl an Armeeangehörigen in Rekrutenschulen zurückzuführen: 2021 hatten 21 145 junge Männer und Frauen die Rekrutenschule begonnen, während diese Zahl 2022 bei 20 012 lag (minus 1133). Die Anzahl Diensttage für Grundausbildungsdienste (Rekrutenschulen, Unteroffiziers- und Offiziersschulen) belief sich 2022 auf 3 710 464, was gegenüber 2021 (3 878 433) einem Rückgang von 167 969 Tagen entspricht.

Daher gingen die Truppenaufwände (Sold, Verpflegung, Unterkunft, Transporte, Dienstleistungen Dritter, Land- und Sachschäden und allgemeine Ausgaben) gegenüber dem Vorjahr (2021: 187,1 Millionen Franken) um 7,0 Millionen Franken auf rund 180,1 Millionen Franken zurück.

Mehr Diensttage in unterschiedlichen Assistenzdiensten

In Operationen, Einsätzen und für Unterstützungsleistungen leistete die Armee 200 214 Diensttage, was gegenüber dem Vorjahr (2021: 152 828) einer Zunahme um 31 Prozent gleichkommt. 2022 erfolgten insgesamt neun subsidiäre Einsätze in der Schweiz und einer im Ausland.

Zunächst stand die Armee im Rahmen des Corona-Assistenzdienstes ein drittes Mal subsidiär im Einsatz, nachdem der Bundesrat am 7. Dezember 2021 entschieden hatte, die zivilen Behörden bis am 31. März 2022 mit bis zu 2500 Armeeangehörigen zu unterstützen. Im Jahr 2022 leistete die Armee im Rahmen dieses Assistenzdienstes 11 258 Diensttage.

Es folgten weitere subsidiäre Einsätze zur Gewährleistung der Sicherheit an folgenden internationalen Konferenzen:

  • Am World Economic Forum (WEF) in Davos, das vom 22. bis 26. Mai 2022 stattfand, nachdem es 2021 pandemiebedingt abgesagt und 2022 auf Mai verschoben worden war. Die Armeeangehörigen leisteten im Rahmen dieses Assistenzdienstes zugunsten des Kantons Graubünden 39 984 Diensttage.
  • An der 12. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) vom 12. bis 17. Juni 2022 leistete die Armee 2656 Diensttage zugunsten des Kantons Genf.
  • An der Ukraine-Reformkonferenz, die am 4. und 5. Juli 2022 in Lugano stattfand, leistete die Armee 13 654 Diensttage zugunsten des Kantons Tessin.
  • Anlässlich des Zionistenkongresses in Basel am 29. August 2022 wurden im Rahmen des entsprechenden Assistenzdienstes 5600 Diensttage erbracht.

Seit dem 16. Dezember 2022 befindet sich die Armee in einem weiteren Assistenzdienst, der bis am 31. März 2023 dauert und zugunsten des Staatssekretariats für Migration geleistet wird. In diesem Zusammenhang können maximal 500 Armeeangehörige eingesetzt werden, insbesondere bei der Einrichtung und dem Betrieb von Infrastrukturen sowie der Grundversorgung der schutzsuchenden Personen. 2022 wurden im Rahmen dieses Assistenzdienstes 40 Diensttage geleistet.

Der Leistungsumfang bei den Friedensförderungsdiensten im Ausland blieb mit 91 895 Diensttagen im Vergleich zum Vorjahr (2021: 91 278) stabil. Für Unterstützungsleistungen gemäss der Verordnung über die Unterstützung ziviler oder ausserdienstlicher Tätigkeiten mit militärischen Mitteln (VUM), zum Beispiel für eidgenössische Feste oder Skirennen, wurden 22 489 Diensttage (2021: 13 331) aufgewendet.

Die Luftwaffe im Einsatz gegen die Naturkatastrophen

Das Jahr 2022 war geprägt von Trockenperioden und Waldbränden, die den Einsatz der Schweizer Luftwaffe erforderlich machten. Die Luftwaffe stand zwischen Januar und März 2022 dreimal im Einsatz, um mit Super-Puma-Helikoptern die Waldbrände in den Kantonen Graubünden und Tessin zu bekämpfen. Während des Sommers versorgte sie in den Kantonen Freiburg, Bern und Obwalden Alpen mit Wasser. Insgesamt absolvierte die Luftwaffe etwas mehr als 290 Flugstunden im Rahmen der Unterstützung bei Naturkatastrophen. Diese Leistungen wurden jeweils auf Anfrage ziviler Behörden erbracht, nachdem alle zur Verfügung stehenden zivilen Mittel ausgeschöpft waren.

 

Quelle: Schweizer Armee
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