Schweizer Armee: Nach dem Einsatz folgt das Aufräumen

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos ist zu Ende – noch nicht aber für die Armee. Es müssen noch hunderte Ter-Gitter, Stacheldraht und Paletten verladen und versorgt werden.

Die Rückbauarbeiten sind in vollem Gange.

Am vergangenen Freitag um 16.00 Uhr: Der Befehl für die sogenannte Entbindung des Auftrages trifft ein. Er ist gleichzeitig die Freigabe für den Rückbau des Einsatzdispositivs. Schon am Freitagabend fanden die ersten Aufräumarbeiten statt. Auch an einem Standort im Raum Thusis herrschte bereits emsiges Treiben. Lastwagen um Lastwagen fuhren auf einen grossen Parkplatz, dutzende Meter Stacheldraht wurden aufgerollt, die unzähligen Ter-Gitter Stück für Stück zusammengestellt und aufgeladen. Die scharfe Wache mit elektronischer Zutrittskontrolle und den von Hundeführern verstärkten Patrouillen ist einem Binom gewichen, dafür füllten sich die bereitgestellten Paletten-Container im Eilzugstempo. Dann folgte ein Zwischenhalt. Die Soldaten wurden über das Wochenende in den verdienten Urlaub geschickt.

Heute Montag gehen die Arbeiten weiter. Wieder werden Lastwagen für Lastwagen mit Ter-Gittern beladen und langsam kehrt auch Davos wieder in den Normalzustand zurück. Nach den Rückbauarbeiten folgt am Mittwoch die sogenannte WEME, die Wiedererstellung der materiellen Einsatzbereitschaft. Vor dem Materialmagazin werden sich wieder lange Schlangen bilden, um Leuchtgamaschen, Gore-Tex-Jacken und ABC-Filter zurückzugeben. Der Materialchef wird einmal mehr mit gerunzelter Stirn und einem Stift in der Hand über seine Liste blicken und akribisch abhaken, was seinen Weg zu ihm zurückfindet.

Während der Rückbauarbeiten und der WEME ist es wichtig, dass die Konzentration bei Soldaten und Kader weiterhin hoch bleibt. Denn gerade wegen der Vorfreude auf die Zeit nach dem Assistenzdienst muss erfahrungsgemäss so manch einer seinen Übermut zügeln. Schliesslich geht es darum, Unfälle und damit Verletzungen zu vermeiden, so kurz vor Ende des Dienstes schon gar nicht. Das würde nicht zuletzt auch die Erinnerungen trüben, von denen es trotz der teilweise mühseligen Aufgaben doch einige schöne geben dürfte. Erinnerungen an einen für die meisten wohl einmaligen Einsatz, an einen Einsatz von globaler Bedeutung. Es sind Erinnerungen an Schneetreiben und Sonnenschein, kalte Nächte und spannende Gespräche.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee