Schweizer Armee: Pilatus entwickelt mit Lockheed Martin F-35-Ausbildungssystem

Der Schweizer Flugzeughersteller Pilatus wird im Rahmen eines Offset-Projekts die Technologie von Lockheed Martin für die Entwicklung der Avionik und der Trainingsfunktionen eines fortschrittlichen Pilotenausbildungssystems der nächsten Generation erhalten.

Dank der Offset-Vereinbarung kann Pilatus zukünftig ihren Kunden, die das Kampfflugzeug F-35 der fünften Generation betreiben, massgeschneiderte Lösungen anbieten.

Das Bundesamt für Rüstung armasuisse hat eine Zusammenarbeit zwischen Pilatus und Lockheed Martin als Offset-Geschäft in der Beschaffung des neuen Kampfflugzeugs F-35A genehmigt. Die Zusammenarbeit ermöglicht einen Technologietransfer zwischen Lockheed Martin und Pilatus. Dank dieser Offsetvereinbarung kann der in Stans, NW, ansässige Schweizer Flugzeughersteller Pilatus zukünftig seinen Kunden, die den F-35 und andere Militärjets der fünften Generation betreiben, massgeschneiderte Lösungen anbieten.

Pilatus wird mit Lockheed Martin für die Entwicklung eines hochmodernen Pilotenausbildungssystems der nächsten Generation zusammenarbeiten und eine individuelle, auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmte Lösung entwickeln. Mit dem PC-21 verfügt Pilatus über ein modernes und fortschrittliches Trainingsflugzeug.

Vereinbarung im Rahmen des Offset-Geschäfts

Das Offset-Geschäft erfolgt im Rahmen der Beschaffung von 36 Kampfflugzeugen des Typs F-35A. Der Vertrag zur Beschaffung wurde im September 2022 durch das Bundesamt für Rüstung armasuisse unterschrieben. Auf diesem Weg erhalten Schweizer Firmen Aufträge mit einem Volumen von rund 2,9 Milliarden Franken.

Der Kauf der F-35A der Schweizer Eidgenossenschaft umfasst eine Verpflichtung, 60 Prozent des Vertragswerts mit Offset-Projekten zu erfüllen, wovon 20 Prozent im Zusammenhang mit den beschafften F-35A-Kampfflugzeugen stehen müssen. Diese sollen verschiedenen Sektoren der Schweizer Industrie, einschliesslich Luft- und Raumfahrt, zugutekommen.

Nutzen von Kompensationsgeschäften

Offset-Geschäfte ermöglichen Schweizer Unternehmen, neuen Partnerschaften einzugehen und vom Transfer von Hochtechnologien zu profitieren. Dabei steht nicht nur die rüstungsnahe Industrie im Fokus, sondern auch Unternehmen aus anderen Branchen, die von diesen Synergien profitieren können.

Die Umsetzung von Offset-Verpflichtungen erfolgt gemäss klar definierten Richtlinien und wird durch armasuisse überwacht. Dabei wird sichergestellt, dass die vereinbarten Leistungen effektiv erbracht und die wirtschaftlichen Vorteile für die Schweiz realisiert werden.

Offset-Geschäfte sind eine gezielte Massnahme, um die Innovationskraft und die technologische Entwicklung der Schweizer Wirtschaft nachhaltig zu fördern. Die Schweizer Industrie kann durch Offset-Verpflichtungen langfristig an internationalen Entwicklungen teilhaben und ihre Marktstellung ausbauen.

Besonders in sicherheitsrelevanten Bereichen ermöglichen Offset-Geschäfte einen technologischen Know-how-Aufbau.

F-35A ersetzt die bisherigen Kampfflugzeuge der Schweizer Luftwaffe

Der F-35A ist ein hochmodernes Kampfflugzeug der fünften Generation und ersetzt die heutige Flotte von F/A-18C/D Hornets und F-5E/F Tigers. Die Flugzeuge für die Luftwaffe werden zwischen 2027 und 2030 ausgeliefert, wobei die ersten acht F-35A durch Lockheed Martin in Fort Worth, USA, und der Rest in einem Flugzeugwerk in Cameri, Italien, hergestellt werden. Von den 28 in Europa hergestellten Kampfflugzeugen soll im Rahmen des Projekts «Rigi» die Endmontage bei deren vier bei Ruag in Emmen erfolgen.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Symbolbild © By U.S. Air Force photo by Master Sgt. Donald R. Allen – http://www.dvidshub.net/image/935698/aerial-refueling-f-35-lightning-ii-joint-strike-fighters-eglin-afb-fla#.UZyEMrVU8QY, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49689165

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