Schweizer Armee: Psychologisch-Pädagogischer Dienst modernisiert seine Grundausbildung

Der Psychologisch-Pädagogische Dienst der Armee (PPD A) entwickelt sich per Ende 2022 weiter. Die Grundausbildung für die knapp 40 angehenden Spezialistinnen und Spezialisten wurde modernisiert und erstmals in eine Rekrutenschule integriert.

Der Frauenanteil im Technischen Lehrgang wächst auf über 35 Prozent und im Fachstab PPD A auf 13 Prozent.

Nach den Corona-Einsätzen hat der PPD A eine Auftragsklärung bei allen Direktunterstellten des Chefs der Armee vorgenommen. Die daraus hervorgegangenen Aufträge fokussieren auf psychologische Dienstleistungen. Damit entwickelt sich der PPD A definitiv zu einem psychologischen Dienst für alle Lagen und Einsatzspektren weiter. Interessentinnen und Interessenten, welche für den PPD A in einem Assessment ausgewählt werden, absolvieren bei den Partnerschulen, der Panzerschule 21 und der Instandhaltungsschule 43 in Thun, die reguläre Allgemeine Grundausbildung (AGA), sofern sie noch nicht militarisiert sind.

Lehrgang an Rekrutenschule angegliedert

Der anschliessende Technische Lehrgang (TLG) ist 2022 erstmals Teil einer militärischen Grundausbildung bei der Instandhaltungsschule 43. Der angestrebte Nutzen dieser Integration des TLG in eine Rekrutenschule soll sein, dass angehende Spezialistinnen und Spezialisten PPD A die aktuelle Grundausbildung, die damit verbundene Kultur und die bei Rekruten und Kadern bestehenden Herausforderungen miterleben. Die Mitarbeitenden des PPD A stellen in Zusammenarbeit mit externen Partnern die Fachausbildung sicher, während der „Zug PPD A“ Teil des regulären Dienstbetriebes einer Kompanie der Instandhaltungsschule ist. Damit sollen sich die Kompetenzen bei allen steigern: militärisch für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des TLG, welche sich zu Spezialistinnen und Spezialisten PPD A ausbilden lassen und fachlich auch bei der Truppe, welche die neuen Spezialistinnen und Spezialisten als Unterstützungsdienst aus der Nähe kennenlernen.

Hoher Frauenanteil in Psychologie

Die Vision der Schweizer Armee 2030 sowie „Sicherheit ist auch weiblich“ trifft in hohem Mass auf den neuen PPD A und seine Rekrutierungsstrategie zu. Im Zivilen ist die Psychologie eine Fachdisziplin der Geistes- und Sozialwissenschaften, in welcher der Frauenanteil bei rund 70 Prozent liegt. In der Studienrichtung der Psychologie liegt der Frauenanteil je nach Universität gar bei 80 bis 90 Prozent. Will die Armee einen kompetenten psychologischen Dienst und hierfür Fachpersonen gewinnen, dann gilt es hierfür zunehmend Frauen zu rekrutieren. Der Frauenanteil im PPD A beträgt bereits heute über 10 Prozent. Zusammen mit den Universitäten und Fachhochschulen hat der PPD A Massnahmen ergriffen, um diesen Anteil weiter zu steigern.

Neue Funktion entwickelt

Psychische Gesundheit geht alle an. Gerade für Soldatinnen und Soldaten ist sie – neben der physischen Fitness – entscheidend. Kommandanten und Kader sind dabei in der Pflicht, die Fürsorge für die Truppe zu gewährleisten. Der PPD A hat mit seiner Weiterentwicklung die Weichen gestellt, dass die Truppe im Ausbildungsdienst weiterhin durch Spezialistinnen und Spezialisten unterstützt wird. Für Einsätze entwickelt der PPD A aktuell eine neue Konzeption und daraus abgeleitet „Truppenpsychologische Berater“ als neue Funktion. Diese werden Einsatzverbänden zugewiesen oder einsatzunterstellt, sodass die Kommandanten auf „ihre“ Truppenpsychologischen Berater zählen können. Damit leistet der PPD A seinen Beitrag zur Weiterentwicklung der Armee.

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Spezialist PPD A werden


Zum Lehrgang gehört auch die Ausbildung an der Pistole.

Die Teilnehmenden in der Anlernstufe für die Progressive Muskelentspannung.

Martin Amhof, Fachbereichsleiter Beratung, während der Einführung in die psychologischen Individualberatung.

Ein Detachement des TLG hat die Rekrutierungspsychologie in Sumiswald besucht.

Titelbild: Die Teilnehmenden im Austausch über den Umgang mit sozialen Medien.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: ©VBS/DDPS, PPD A