Start der Rekrutenschulen werden an Berufslehren angepasst

Die Schweizer Armee ist nach dem Milizsystem organisiert. Daher ist es wichtig, dass ihr Ausbildungsmodell möglichst gut mit dem Zivilleben vereinbar ist.

Deshalb synchronisiert die Armee die Starts der Rekrutenschulen (RS) nun besser mit der Berufslehre. Gleichzeitig werden Anpassungen zugunsten der Erhöhung der Verteidigungsfähigkeit der Armee vorgenommen.

Im Rahmen der laufenden Überprüfung des aktuellen Ausbildungsmodells hat die Armee Verbesserungspotenzial erkannt. So fällt der Beginn der zweiten Rekrutenschule jedes Jahr noch in die Lehrvertragsdauer vieler junger Männer und Frauen. Maturandinnen und Maturanden treten direkt nach Abschluss ihrer Ausbildung ohne Unterbruch in den Dienst ein. Die Abstimmung zwischen Militärdienst und ziviler Bildungskarriere wird dadurch erschwert. Aus diesem Grund hat die Armeeführung entschieden, dass die Rekrutenschulstarts so verschoben werden, dass die Lehrverträge erfüllt werden können. Zudem wird Maturandinnen und Maturanden eine Pause ermöglicht. Die Massnahme soll auch dazu beitragen, die Rekrutinnen und Rekruten besser auf die beiden jährlichen RS-Starts zu verteilen und so die vorhandenen Kapazitäten besser zu nutzen.

Anpassung an das Ende der Lehrverträge

Rund 70 Prozent der Rekrutinnen und Rekruten haben eine Berufslehre absolviert. Die meisten Lehrverträge laufen bis Ende Juli, also Kalenderwoche 31. Die zweite Rekrutenschule beginnt heute aber bereits in der Kalenderwoche 27. Dies führt dazu, dass viele angehende Rekruten sich dazu entscheiden, erst ein halbes Jahr später in die Rekrutenschule zu gehen.

Dies führt zu einer unterschiedlichen Auslastung der beiden jährlichen RS-Starts, was an einigen Ausbildungsstandorten zu infrastrukturellen und personellen Herausforderungen führt. Ab 2027 soll deshalb die Sommer-Rekrutenschule sechs Wochen später, also in der Kalenderwoche 33 beginnen. Die Verschiebung des Startzeitpunkts soll dazu beitragen, die Einrückungsbestände bei beiden RS-Starts anzugleichen und solche Engpässe zu reduzieren.

Ein weiterer Vorteil ist, dass angehende Unteroffizierinnen und Unteroffiziere im Verlaufe ihrer Ausbildung bei beiden RS-Starts jeweils eine Pause von drei Wochen haben. Bisher waren die Unterbrüche je nach RS-Start unterschiedlich lang.

Durchdienende stehen lückenlos zur Verfügung

Nebst den genannten Optimierungen strebt die Armee auch eine Verbesserung im Bereich der Bereitschaft der Armee an. Sie tut dies, indem sie die Ausbildungsdauer ihrer Durchdienerformationen anpasst und damit verhindert, dass in der Dienstplanung Perioden entstehen, in welchen keine Durchdienerverbände einsatzbereit sind. Bisher musste die Bereitschaft jeweils durch Truppen sichergestellt werden, die sich in Wiederholungskursen befanden, wenn keine Durchdienerverbände im Dienst waren. Mit der Anpassung ist sichergestellt, dass sich abtretende und neueingeteilte Durchdienerformationen überlappen und sich die Truppen in den Wiederholungskursen auf ihren Kernauftrag konzentrieren können. Die gesamte Ausbildungsdienstdauer der Durchdiener bleibt unverändert bei 300 Tagen.

 

Quelle: Schweizer Armee
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